Vanions Blog

Cloudy Day at the North Sea

Serie: Origin - Eine (erste) Youtube-Produktion

In einer durchtechnologisierten, dystopischen Welt bietet die Firma SIREN einen Neuanfang: „Wir nehmen Dich als Kolonisten mit auf einen fremden Planeten. Deine Vergangenheit bleibt auf der Erde.“ Die zehn Kolonisten, die auf dem menschenleeren Transportschiff Origin mitten im Weltall aufwachen, haben sich den Neuanfang sicher nicht als unmittelbaren Kampf ums Überleben vorgestellt. Irgendwas ist schief gelaufen … Wie soll man den Anderen vertrauen, wenn man nichts über sie weiß? Wie soll man vertrauen, wenn ein mordlüsternes Alien an Bord sein Unwesen treibt? Wie soll man überleben, wenn man nicht vertraut?

„Origin“ erinnert ein bisschen an Alien. Als Zuschauer haben wir den Luxus, dass wir Stile von „Lost“-ähnlichen Rückblenden die Protagonisten und ihre Hintergrundgeschichten nach und nach näher kennen lernen. Die Handlung ist gradlinig und nachvollziehbar, aber kein komplettes Neuland. Unerwartete Wendungen finden sich aber schon, es wird aber nicht aberwitzig. Das minimalistische Set hat sicher etwas mit den Kosten zu tun, trägt aber die Handlung ganz gut. Dass sich die Physik an Bord etwas komisch verhält, ignorieren wir einfach mal.

Bisher alles Mittelmaß? Vielleicht. Wären da nicht die unglaublich gute Charakterentwicklung und die schauspielerische Leistung des kompletten Ensembles. Die Geschichte hat mich mitgerissen, weil die Figuren lebendig wirkten. Vielleicht verstörend, aber zutiefst glaubwürdig. Ihr Schicksal war mir nicht egal – das geht mir bei vielen modernen Produktionen anders. Da spule ich schon mal vor, wenn mir ein Dialog zu langatmig wird.

Vielleicht noch was zum Set, weil ich weiter oben etwas unfair war. Es schließt optisch eigentlich ganz gut an die dystopische SF der 80er Jahre wie „Moon 44“, „Alien“ oder „Blade Runner“ an. Das Hochglanz-Finish im Interieur des Raumschiffs macht die Umgebung sogar noch etwas steriler. Und ich dachte, das abgeranzte Set von Duncan Jones‘ „Moon“ wäre deprimierend. Die Botschaft ist klar: Hier draußen haben Menschen nichts zu suchen! Entsprechend wirkt der Planet „Thea“ wie der versprochene Garten Eden …

Ich hoffe, es gibt eine zweite Staffel!

Die Episoden 1 und 2 gibt es auf Youtube für lau. Der Trailer:

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